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Elbe Fahrradtour 2011

Am 02.06.2011 starteten 3 “durchgedrehte” auf einem Teilstück des Elberadweges.
Wir fuhren mit der Bahn nach Cuxhaven und von dort per Fahrrad zurück nach Schwerin.

 

Ankunft gegen: 18:40Uhr
Tageskilometer: 84,9 km
Schnitt in Bewegung: 17,0 km/h
Fahrzeit In Bewegung: 5:00 h

Es haben sich für die Reise 2 weitere “Durchgedrehte” angemeldet. Detlef und ich fuhren mit der DB in Schwerin, um 08:06 Uhr los. In Hamburg waren wir dann mit Helmut verabredet. Der stand plötzlich auf dem Bahnhof hinter uns und wir begaben uns gemeinsam zum Zug nach Cuxhaven. Das Fahrradabteil war schon gut gefüllt als wir unsere bepackten Velos dazu stellten. Bis zur Abfahrt kamen noch mehr Räder hinzu, zwei Liegeradler stellten ihre Räder auf den Gang zum Oberdeck. Als die Zugbegleiterin kam, sollten neu eingetroffene Radfahrer ihre Fahrräder in dem ersten Zugabteil unterbringen. Nachdem das Radabteil wieder zugänglich war begann eine lustige Reise nach Cuxhaven. Die Zeit verging schnell und wir kamen pünktlich, um 11:50 Uhr an. Vom Bahnhof ging es zum Nordstrand an Liegewiesen vorbei, die Surfer präparierten hier Ihre Bretter und der Herr vom Einlass ließ uns für ein Foto kurz auf den Strand. Der Rückweg führte durch die Stadt und am Fischereihafen entlang, hier kehrten wir kurzerhand in ein Fischrestaurant ein, es gab frisches Maischollenfilet mit Spargel. Nach der Stärkung ging es endlich los, wir wollten auf den Elberadweg fahren, doch der Weg dorthin war leider eine Baustelle. Nach einigen Kilometern und einer kleinen Irrfahrt über das Hafengelände fanden wir endlich den Elberadweg. Dann ging die Reise über kleine Orte wie Otterndorf-Belum-Balje-Freiburg und über zahlreiche Schafweiden am Deich. In einem Strandcafé ließen wir uns bei einer Tasse Kaffee nieder und erholten uns kurz. Die Beschilderung auf dem Elberadweg ließ hier leider zu wünschen übrig, der Weg führte auch zu selten an der Elbe entlang. Auf dem Zeltplatz “Krautsand” endete der erste Tag, wir saßen noch in einer lustige Runde und bei einem Bierchen klang der Abend dann aus.

 

03.06.2011, 3. Juni 2011 Krautsand-Geesthacht (Stove)

Ankunft gegen: 19:30Uhr
Tageskilometer: 105 km
Schnitt in Bewegung: 14,5 km/h
Fahrzeit In Bewegung: 6:50 h

Nach einer etwas kurzen Nacht, in der Nachbarschaft wurde noch bis nach Mitternacht der Herrentag gefeiert, ging es um 8:30 Uhr auf die Piste. Der Weg führte auf der Deichkrone entlang, dort hatten wir noch eine Verabredung mit dem Deich-Grafen. Unser nächstes Ziel war die Stadt Stade mit ihrem unverwechselbaren Altstadtflair. Während unserer Stadtbesichtigung gab es genug zu bestaunen. Der Hanse Hafen mit Holzdrehkran und Kopfsteinpflaster bildet das Herz der Hansestadt, umrahmt von schönen Fachwerkhäusern aus längst vergangenen Tagen. Der Elberadweg führte uns anschließend durch das Alte Land, das mit einer Fläche von rund 14.300 Hektar Baumobst, das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Mitteleuropas darstellt. Auf dem nächsten schönen Teilstück des Radwegs gelangten wir über Twielenfleth, Steinkirchen nach Jork und dann zur Fähre von Lühe nach Schulau. Um Punkt 12:00 Uhr legte die Fähre in Richtung Schuchau ab, auf dem Schiff fanden bis zu 50 Fahrräder Platz. Die Abfahrtzeiten richten sich hier auch nach den Gezeiten, die es auf dem Elbe-Teilstück bis Geesthacht gibt. Wir saßen auf dem Oberdeck und konnten bei herrlichem Sommerwetter etwas entspannen. In Schuchau befindet sich die weltberühmte Schiffsbegrüßungsanlage “Willkomm-Höft”. Von hier fuhren wir durch Vororte auf innerörtlichen Straßen und Radwegen in Richtung Blankenese. Auf dem Weg in Richtung Hamburg durchfuhren wir grüne Parkanlagen und Sandstrandgebiete, die zum Sonnenbaden viele Tagesgäste anlockten. In einem kleinen Park, am Elbufer von Blankenese, fanden wir unter einem schattenspendenden Baum auch unseren Ort für eine längere Mittagspause. Die großen Containerschiffe vorbeifahrend, von der grünen Wies beobachten zu können, ist sicher eine Besonderheit dieser Hansestadt.
Auf kleinen Wegen und Gassen schlängelten und schoben wir uns durch das Villengebiet, scheinbar nutzten viele Menschen diesen Tag für einen kurzen Spaziergang bei strahlendem Sonnenschein. Am Elbufer, den Landungsbrücken und Fischmarkt ging es durch St. Pauli zum alten Elbtunnel. Nach 426,5 Metern gelangten wir auf die andere Elbseite, auf der wir bis Geesthacht fahren wollten. Der Weg durch das Hafengelände war nicht so sehenswert, aber bei unserem Zeitbudget effektiv. Nach vielen Kilometern und über einige Brücken kamen wir langsam in landschaftlich schönere Gebiete der Süderelbe. Ein besonders sehenswertes Brückenexemplar ist die Harburger Elbbrücke, sie wurde am 30. September 1899 von KaiserWilhelm dem II eröffnet. Die 474 m lange Stahlbogenbrücke dient heute nur als Fußgänger-und Radfahrerbrücke. Auf Radwegen neben Landstraßen und auf dem Elbdeich fuhren wir über Hoopte, Drage bis nach Stove. An einem Hinweisschild auf den Zeltplatz Stove, kurz vor dem Tagesziel Geesthacht, entschieden wir uns spontan hier zu übernachten. Welch ein Glück, das Nachtlager befand sich direkt am Elbufer. Der Zufall wollte es, dass wir hinter unseren Zelten mit einer Camperin ins Gespräch kamen, die aus Schwerin stammte. Wir hatten natürlich ausreichenden Gesprächsstoff, gratis hingegen gab es den „Luxus“ an einem Tisch und auf Stühlen unser Abendbrot einzunehmen. Bei einem wunderschönen Sonnenuntergang ließen wir uns das Bier unserer Gastgeberin schmecken und der Tag fand hier seinen würdigen Abschluss.

 

Ankunft gegen: 18:30Uhr
Tageskilometer: 109 km
Schnitt in Bewegung: 15,2 km/h
Fahrzeit In Bewegung: 7:09 h

Der Morgen begann mit einem Blick auf die Elbe, ein leichter Dunst lag über ihr der sich aber rasch verzog. Wir frühstückten und begannen danach unsere Sachen zu Packen, die Zelte waren noch feucht, aber die ersten Sonnenstrahlen konnten die Restfeuchtigkeit schnell trocknen. Gegen 8:00 Uhr verließen wir den schönen Campingplatz und konnten uns leider nicht mehr von unserer netten Gastgeberin verabschieden, in ihrem Wohnmobil war der Tag noch nicht angebrochen. An diesem Tag wollten wir Dömitz erreichen, dafür wählten wir die Brücke nach Geesthacht und fuhren am AKW Krümmel in Richtung Lauenburg. Die Radwege führten jetzt direkt an der Elbe entlang, in Schnakenbek probierten wir an einem Stand eine geräucherte Forelle, die aus eigener Herstellung stammte. Der Inhaber empfahl uns seine frische Ware, die aus hiesigen Zuchtteichen (natürlich biologisch) stammen sollte. Der Elberadweg wurde jetzt hügeliger, zur Entschädigung führte er durch ein schönes Waldgebiet bis nach Lauenburg. Wir sahen uns noch die schönen Häuser im alten Stadtkern an, bevor wir die Elbe nach Hohnstorf überquerten. Von hier ging es über den Deichweg und auf Landstraßen nach Brackede, Bleckede und Darchau. In Bleckede verbrachten wir unsere Mittagspause beim Italiener, als wir gesättigt auf unsere Räder steigen wollten, kam ein schwer beladenes Fahrrad angefahren. Der Radreisende kam aus Dresden und wollte eine große Tour über Dänemark, Norwegen, Schweden zurück nach Berlin fahren. Wir waren sofort Feuer und Flamme und quatschten noch eine Weile. Detlef fragte ihn noch nach den Fahreigenschaften mit einem Anhänger. Die Antwort lautete: “er kostet 2 bis 3 km/h, dafür ist der Transport von Lebensmitteln in schwach besiedelten Regionen kein Problem”. In diesem Gespräch erfuhren wir von den Steigungen auf unserem Weg nach Hitzacker, er berichtete von einem kleinen Mittelgebirge. Diese Informationen bestätigten mein Wissen von dieser Gegend, also verloren wir keine Zeit und fuhren los. Auf einem von mehreren möglichen Wegen nach Hitzacker befragten wir noch eine Radfahrerin, die ortskundig schien, nach dem Elberadweg in Richtung Hitzacker. Wir bekamen eine warnende Antwort auf unsere Frage, diese Berge seine sehr schwer zu fahren und auf dem Weg , den wir gerade befuhren, kämen wir auf eine Landstraße, auf der auf 15 Kilometern Länge, frischer Splitt aufgetragen wurde. Die Entscheidung war gefallen wir fuhren zurück, um auf dem steilen Elberadweg zu fahren.An dem Ort, in dem wir durch die vielen verschiedenen Schilder verwirrt wurden, trafen wir noch eine Frau die wohl eine ähnliche Situation durchlebte. Sie fuhr auch mit Ihrem beladenen Rad bis Dömitz, trennte sich dann aber doch von uns und fuhr mit der Fähre auf die andere Elbseite. Dort konnte man die bergige Passage umfahren und auch nach Dömitz gelangen. Wir befuhren die Elbuferstraße in Richtung Hitzacker, die Temperaturen machten an diesem Tag dem Ortsnamen alle Ehre. Die Steigungen hatten es dann in sich, es ging mit 13% bergauf, bei der sommerlichen Hitze war das eine schweißtreibende Angelegenheit. Nach einer sportlichen Einlage mit einem Team Rennradfahrer, kamen wir dann endlich in Hitzacker an. Durstig von den vielen Höhenmetern kauften wir Getränke in einem Supermarkt und erfuhren dort von einer Sommertour im Ort. Der Besuch des kleinen Städtchens war Programm und so fuhren wir noch einige Straßenzüge in der Ortschaft ab. Das letzte Stück Elberadweg zwischen Hitzacker und Dömitz führte uns durch landschaftlich wunderschöne Elbauen, in denen wir  noch einen Storch zu sehen bekamen. Die kleinen Häuser am Deich, mit ihren Reet gedeckten Dächern brachten uns zum Schwärmen. Die letzten Kilometer spulten wir dann schnell herunter und kamen an der Brücke nach Dömitz an, der Blick in die Ferne, diese weite Landschaft einfach umwerfend. Als wir vor dem alten Rathaus standen hörten wir aus der Ferne keltische Klänge. Von der Musik angezogen fuhren wir auf den Festungshof, dort stand eine Bühne und Musiker waren gerade beim Soundscheck. Wir fuhren jedoch weiter zum Zeltplatz an dem kleinen Hafen, dort erwartete uns eine erholsame Dusche nach den Strapazen. Als wir beim Abendbrot waren bekamen wir noch Gesellschaft. Ein Pärchen machte auch in Dömitz halt, sie waren schon viele Radwege im Norden gefahren und wollten jetzt zurück nach Dresden. Wir hatten noch ein nettes Gespräch bevor jeder in seinem Zelt verschwand.

 

05.06.2011, Dömitz-Schwerin

Ankunft gegen: 16:00Uhr
Tageskilometer: 82,0 km
Schnitt in Bewegung: 16,9 km/h
Fahrzeit In Bewegung: 4:41 h

Die letzte Tagesetappe nach Schwerin stand uns bevor, wir fuhren recht früh, gegen 8:30 Uhr ab. Der Tag sollte, laut Wetterbericht, sehr heiß werden, um die 30 ° C.. Die Frau des Radreisepärchens, dessen Mann noch im Zelt schnarchte, verabschiedeten wir und wünschten eine schöne Fahrt nach Dresden. Auf nicht sehr stark befahrenen Straßen fuhren wir über Picher, Strohkirchen und Moraas. In dem Ort fiel uns der „Heidehof“ auf und da es gerade 12:00 Uhr wurde, kehrten wir in dem Gasthaus ein. Nach dem leckeren Spargelgericht fragten wir die Kellnerin nach einem Verbindungsweg zu dem Ort Kraak. Eine Hotelangestellte berichtete uns von einem Waldweg. Den Weg fanden wir auch, leider verwandelte sich der Waldweg durch die Trockenheit in einen Wüstenweg. Mit großer Anstrengung bewegten wir uns langsam zum Zielort Kraak, nach der Brücke über die A24 war es geschafft. Bis in das heimatliche Schwerin konnte es jetzt nicht mehr weit sein, so gegen 16:00 Uhr trafen wir zu Hause ein.